Organisationale Ambixetrie

In der heutigen dynamischen Geschäftswelt, die geprägt ist von ständigem Wandel und steigender Unsicherheit, wird es für Unternehmen immer entscheidender, flexibel und anpassungsfähig zu agieren. Organisationale Ambixetrie, ein Begriff, der sich aus den Wörtern „Ambidexterity“ und „Organisation“ ableitet, beschreibt genau diese Fähigkeit. Es handelt sich dabei um den Balanceakt, den Unternehmen vollführen müssen, um sowohl effizient in ihrem täglichen Geschäft zu agieren als auch innovativ und anpassungsfähig zu sein.

Effizienz versus Innovation:

Traditionell wurden Unternehmen darauf ausgerichtet, möglichst effizient zu arbeiten. Hierbei stand die Optimierung von Prozessen, Kostenkontrolle und die Erreichung kurzfristiger Ziele im Vordergrund. Allerdings hat sich gezeigt, dass eine übermäßige Fixierung auf Effizienz langfristig zu einem Mangel an Innovationskraft führen kann. Organisationen, die ausschließlich auf Effizienz fokussiert sind, laufen Gefahr, die sich ständig wandelnden Anforderungen des Marktes zu übersehen. Hier ist die Fokussierung auf die eigene Organisation zu intensiv ausgeprägt.

Auf der anderen Seite steht die Notwendigkeit der Innovation. Unternehmen müssen flexibel genug sein, um neue Trends, Technologien und Kundenbedürfnisse rechtzeitig zu erkennen und darauf einzugehen. Innovationskraft ermöglicht es, Wettbewerbsvorteile zu schaffen und sich langfristig erfolgreich am Markt zu positionieren. Doch zu viel Fokus auf Innovation kann zu einem Mangel an Effizienz und operativer Stabilität führen. Hier ist die Fokussierung auf Innovation und Trends zu intensiv ausgeprägt.

Organisationale Ambixetrie als Lösungsansatz:

Organisationale Ambixetrie fordert Unternehmen dazu auf, einen Mittelweg zwischen Effizienz und Innovation zu finden. Dies bedeutet, dass Organisationen in der Lage sein sollten, ihre bestehenden Prozesse zu optimieren und gleichzeitig Raum für Kreativität und Experimente zu schaffen.

Ein entscheidender Aspekt organisationaler Ambixetrie ist die Schaffung von Strukturen, die sowohl die Effizienz als auch die Innovationsfähigkeit fördern. Dies kann beispielsweise durch die Einführung spezieller Teams oder Abteilungen geschehen, die sich ausschließlich auf innovative Projekte konzentrieren, während der Rest der Organisation effizient arbeitet.

Beispiele aus der Praxis:

Unternehmen wie Google, Amazon und 3M gelten als erfolgreiche Beispiele für organisationale Ambixetrie. Diese Organisationen haben es geschafft, eine Kultur der Innovation zu pflegen, ohne dabei die Effizienz in ihren Kerngeschäftsprozessen zu vernachlässigen. Google ermöglicht beispielsweise seinen Mitarbeitern, einen Teil ihrer Arbeitszeit für kreative Projekte zu verwenden (bekannt als „20%-Regel“).

Fazit:

Organisationale Ambixetrie ist in der heutigen dynamischen Geschäftswelt zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor geworden. Unternehmen, die in der Lage sind, einen ausgewogenen Ansatz zwischen Effizienz und Innovation zu finden, sind besser positioniert, um sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Dies erfordert nicht nur die Bereitschaft, bestehende Strukturen zu überdenken, sondern auch die Schaffung einer Unternehmenskultur, die Veränderungen und Kreativität fördert.